„Dem Nächsten muss man helfen: Es kann uns allen Gleiches ja begegnen.“

Zitat von Friedrich Schiller

Wo und wie kann ich während meines Einsatzes helfen?

Ich werde das kommunale Sozialzentrum “Centro Comunal Familiar (CCF)” der Organisation „Aprode Perú“ unterstützen. Dieses richtet sich an Personen in teils extremer Armut oder mit sozialem Risiko. Regelmäßig besuchen mehrere hundert Kinder, Erwachsene und Alte das Zentrum, um die Hilfe in Anspruch zu nehmen. Doch das CCF kann sich nur drei festangestellte Mitarbeiter leisten. Deshalb werden die freiwilligen Helfer benötigt, um die Betreuung dieser Menschen gewährleisten zu können. Die Einrichtung bietet eine umfassende Betreuung an, an der ich mich aktiv beteiligen werde. Dazu gehören unter anderem die Unterrichtung in grundlegenden Dingen wie Körperpflege und dem Umgang mit Lebensmitteln, schulische Nachhilfe sowie die Förderung von sozialen und persönlichen Fähigkeiten. Hinzu kommt die Unterstützung der Pfleger(innen) vor Ort während der Mahlzeiten der Kinder und bei spielerischen und sportlichen Aktivitäten. Auch die Seelsorge und emotionale Unterstützung der Bedürftigen gehört zu meinen alltäglichen Aufgaben.
 

Musik peruanischer Ureinwohner ⇒ Schöne Nebenmusik beim Lesen;)

 

Was, wenn du in die falschen Ecken kommst?“

Peru ist ein Entwicklungsland. Die dortigen Lebensumstände sind mit denen in den westlichen Industrieländern nicht vergleichbar. Sätze wie „Komm bloß wieder heil wieder“ oder „Willst du das wirklich machen? Was, wenn du in die falschen Ecken kommst?“ musste ich mir anhören.

Ich gestehe, manchmal liefen mir solche Gedanken ebenfalls durch den Kopf. Doch das ganze Leben lang im gemütlichen Zuhause verbringen, wo alles sicher und bekannt ist? Für den einen kann das ein erfülltes Leben sein, doch ich brauche „mehr“. So pauschal es sich anhört: Ich möchte die Welt erkunden und andere Kulturen kennen lernen. Aus dem sympathischen und gewohnten Gerresheim heraus kommen; andere Lebensweisen kennenlernen. Das spannendste dabei sind die unterschiedlichen Menschen, ihre Ansichten und Lebensweise. Wie leben die Menschen dort? Welche Art von Unterstützung nehmen sie gerne an? Welche Aktivitäten sind dort beliebt? Wie genau kann ich ihnen als Gerresheimerin zur Seite stehen? Außerdem habe ich von vielen, welche bereits in Peru waren, gehört, wie herzlich und wohlwollend die Peruaner doch sind. Ich freue mich schon auf viele nette Bekanntschaften.

 

Erwartungen und Ziele

Mir ist bewusst, dass all meine Erwartungen nur mit viel Eigeninitiative erreicht werden können. Auf diese Herausforderung freue ich mich sehr. Zum ersten möchte ich selbstverständlich aktiv im Projekt mitarbeiten und Teil des Teams werden. Gerne unterstütze ich die Menschen vor Ort so gut wie ich kann. Außerdem hoffe ich, eigene Ideen in das Projekt mit einbringen zu dürfen. Hierzu erwarte ich eine gute Kooperation mit den Betreuern. Denn ich weiß, dass ich mit den deutschen Voraussetzungen (Deutsche Schulbildung und Erziehung) den Menschen vor Ort in einigen Aspekten behilflich sein kann; Egal, ob es nun um schulische Lernmethoden oder Freizeit- und Sportaktivitäten geht.
 

Des Weiteren hoffe ich auf viel Kontakt zu den Einheimischen. Ich will mit ihnen Gespräche über Gott und die Welt führen. Ich nehme mir vor an all ihren Festen und Traditionen teilzuhaben; ihre Kultur zu leben. Mitunter möchte ich durch meine dortigen Erfahrungen ein breiteres Bewusstsein für die Situation in Entwicklungsländern erhalten: Was die wirklichen Probleme der Menschen dort sind. Woran sie Freude haben. Wie sie ihre Probleme bewältigen. Welche Form von Unterstützung sie am meisten gebrauchen können.


 

Gar kein Stückchen Angst?

Mir ist bewusst, dass ich während meines Auslandseinsatzes schwierige Phasen durchleben werde. Vor allem in den ersten drei Monaten, in denen viele neue Eindrücke auf mich treffen. Unbekanntes und Neues kommt auf mich zu. Klar habe ich etwas Angst vor dem Unbekannten, doch ich freue mich auf das Erlebnis: auf die Chance, einem kleinen Teil Perus unter die Arme greifen zu können und mich selbst besser kennen zu lernen; einfach auf eine großartige Lebenserfahrung. Und bei schwierigen Phasen behalte ich immer im Hinterkopf: Die Sozialeinrichtung braucht mich und ich kann hier etwas bewirken. Somit kann ich es kaum erwarten, dass es losgeht und freue mich auf den Abflug

 

 

„Der Mensch kann Wunder nur erleben, wenn er bereit ist, sein Herz und seine Augen für sie zu öffnen.“
Augustinus von Hippo (354-430), Kirchenlehrer

 

 

Veronika N.
veronika-peru@gmx.de